Bayern beklagt mangelnde Bundesunterstützung nach der Hochwasserkatastrophe, die im Juni den Süden Deutschlands heimsuchte. Die Schäden belaufen sich auf über 4,1 Milliarden Euro, wobei Bayern allein 1,8 Milliarden Euro an nicht versicherten Schäden verzeichnet. Die Versicherungsbranche deckt lediglich etwa 2 Milliarden Euro der Gesamtschäden, wobei der Rest auf das Nachbarland entfällt.
Um die extreme finanzielle Belastung zu mindern, beantragt Bayern Unterstützung aus dem EU-Solidaritätsfonds. Bisher hat die Bundesregierung jedoch keine finanziellen Hilfen bereitgestellt, was Bayerns Finanzminister zu scharfer Kritik veranlasst. Trotz jährlicher Zahlungen in den Fonds zur Milderung von Hochwasserschäden in Höhe von 35 Millionen Euro fordert Bayern dringend Soforthilfen und Schadensausgleich.
Bereits über 30 Millionen Euro Soforthilfe wurden an betroffene Haushalte ausgezahlt, doch die endgültige Schadenssumme könnte noch weiter steigen. In diesem Kontext wirft Bayerns Finanzminister der Bundesregierung fehlende Solidarität vor. Bundeskanzler Olaf Scholz betont hingegen die Tradition der Solidarität in Deutschland und verspricht langfristige Unterstützung nach den Aufräumarbeiten.