Nach Unfall bei Mendorf: Mehrere Wolfsaufnahmen im Köschinger Forst und Umgebung

Im Raum Mendorf, Altmannstein und im Köschinger Forst sind in den vergangenen Wochen mehrere Foto und Videoaufnahmen von Wölfen gemeldet worden. Die Meldungen gingen an das Landratsamt Eichstätt und an das Landesamt für Umwelt. Vorausgegangen war ein Verkehrsunfall am 06.11.2025, bei dem der Wolf mit der Kennung GW2976f getötet wurde; das Landesamt für Umwelt hat daraufhin das Gebiet Köschinger Forst erneut als Wolfsterritorium ausgewiesen.

Was auf den Aufnahmen zu sehen ist

Die bislang eingegangenen Aufnahmen zeigen jeweils ein bis zwei Tiere in unterschiedlichen Situationen und Gemeindegebieten. Zu sehen sind Wölfe auf freier Flur, in direkter Nähe zu einem Forstfahrzeug während Waldarbeiten sowie während einer Treibjagd aus einem Hochsitz. Am 18.12.2025 wurden zwei Wölfe gefilmt, wie sie den südöstlichen Ortsrand von Mendorf durchlaufen.

Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Eichstätt sammelt die Beobachtungen und bewertet sie rechtlich. Nach aktueller Einschätzung handelt es sich bei allen vorliegenden Aufnahmen um Wölfe. Die abschließende Bestätigung durch das Landesamt für Umwelt steht noch aus.

Verhalten der Tiere und Gefährdungseinschätzung

In den Aufnahmen ist kein aggressives oder unnatürliches Verhalten erkennbar. Wölfe reagieren bei Begegnungen mit Maschinen und Fahrzeugen in der Regel vorsichtig, aber nicht extrem scheu. Sie entfernen sich meist ohne übermäßige Hast. Auch auf Menschen in Hochsitzen reagieren Wölfe oft deutlich weniger als auf Fußgänger. Das Landesamt für Umwelt geht nach erster Einschätzung davon aus, dass es sich teilweise um junge Tiere handelt, die im Einzelfall unerfahren und neugierig sein können.

Wölfe, die in Kulturlandschaften aufwachsen, meiden zwar den Menschen, nicht aber menschliche Strukturen. Es gehört zum normalen Verhaltensrepertoire, gelegentlich tagsüber in Sichtweite bewohnter Gebäude zu laufen oder nachts Dörfer zu durchqueren. Nach bisherigen Erfahrungen stellt dieses Verhalten in der Regel keine Gefahr für Menschen dar.

Weiteres Vorgehen und Hinweise für die Bevölkerung

Das Landratsamt Eichstätt nimmt weiterhin Meldungen entgegen und wertet diese fachlich und rechtlich aus. Bei Bedarf werden geeignete Maßnahmen in Absprache mit dem Landesamt für Umwelt eingeleitet. Beobachtungen oder Bild und Videomaterial können an das Landesamt für Umwelt gesendet werden unter fachstelle-gb@lfu.bayern.de oder an das Landratsamt Eichstätt unter wolfsmonitoring@lra-ei.bayern.de.

Weitere Informationen zum Monitoring und zur Einschätzung von Risiken bietet das Landesamt für Umwelt unter https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm sowie das Bundesumweltministerium unter https://www.bundesumweltministerium.de/faq/ist-der-wolf-gefaehrlich-fuer-den-menschen.

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