Mittwoch, 01.01.2025

Was ist die Bedeutung von ‚Habemus Papam‘?

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Die lateinische Formel „Habemus Papam“, was übersetzt „Wir haben einen Papst“ bedeutet, ist ein zentrales Element der Papstwahl und spielt eine wesentliche Rolle in der römischen Kirche. Diese Ankündigung wird durch den Kardinalsprotodiakon ausgesprochen, nachdem die Wahl des neuen Papstes vollzogen wurde. Die Verwendung der Verben „haben“ und „besitzen“ reflektiert die Einigung der wahlberechtigten Kardinäle, die im Ritual der Papstwahl zusammenkommen, um einen neuen Führer der Sanctae Romanae Ecclesia zu bestimmen. Die Formulierung ist schlicht, aber kraftvoll und vermittelt das Vorhandensein eines neuen Papstes, was traditionsgemäß mit einem Dankgebet und dem Ausdruck von gaudium (Freude) für die Gläubigen verbunden ist. Im Jahr 2011 erlebte diese Formel eine besondere Bedeutung, als sie nach der Wahl von Papst Franziskus erneut öffentlich ausgesprochen wurde. Die Fakten und die Symbolik hinter „Habemus Papam“ sind tief in der Geschichte und der Liturgie der römischen Kirche verwurzelt und sind ein unvergesslicher Teil jedes Papstwahlrituals.

Der Ablauf der Papstwahl

Die Papstwahl findet statt, wenn eine Sedisvakanz eintritt, also der Thron des Bischofs von Rom vakant ist. In einem rituellen Ablauf versammeln sich die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle, um im Konklave den neuen Papst zu wählen. Jeder Kardinal erhält Stimmzettel, auf denen er den Namen des Kandidaten notiert, den er als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche bevorzugt. Um gewählt zu werden, benötigt der Neugewählte Papst eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen. Nach der Wahl wird der neue Papst gebeten, seinen Amtseid abzulegen und einen Papstnamen anzunehmen. Nach der offiziellen Wahl wird eine weiße Soutane als Zeichen seiner Ernennung angezogen. Die Verkündung „Habemus Papam“ erfolgt, wenn die Wahl angenommen wurde, und kündigt die frohe Botschaft an die Gläubigen an, dass ein neuer Papst gewählt wurde.

Die Bedeutung der Verkündung

Die Verkündung ‚Habemus Papam‘ ist ein entscheidender Moment bei der Papstwahl und hat eine immense Bedeutung für die ganze Christenheit. Mit diesen Worten erklärt der Kardinal, dass ein neues Kirchenoberhaupt gewählt wurde, was sowohl eine Ehre als auch eine Verantwortung verkörpert. Die Bekanntgabe erfolgt traditionell vom Balkon der vatikanischen Basilika, wo die Gläubigen und die Welt auf die offizielle Bestätigung des neuen Papstes warten. Diese Formel verkündet nicht nur die Identität des neuen Führers der katholischen Kirche, sie ist auch ein Zeichen des Glaubens, das die Hoffnung und die Einheit der katholischen Christen stärkt. In einer Zeit, in der viele Herausforderungen an die Kirche herangetragen werden, symbolisiert die Verkündung ‚Habemus Papam‘ den Neubeginn und die Kontinuität des Glaubens. Es stellt sicher, dass die Traditionen und Werte der katholischen Kirche fortgeführt werden, während das neue Kirchenoberhaupt seine Aufgaben und Pflichten in der Welt der heutigen Zeit antritt.

Filmische Rezeption von Habemus Papam

Die Tragikomödie ‚Habemus Papam‘, unter der Regie von Nanni Moretti, feierte 2011 in Italien und Frankreich Premiere und beleuchtet auf einzigartige Weise die Herausforderungen und Ängste eines neu gewählten Papstes, gespielt von Michel Piccoli. Der Spielfilm zeichnet ein einfühlsames Bild der seelischen Unsicherheit, die den fiktiven Pontifex begleitet, und thematisiert auf subtile Weise die oft abstrakte Beziehung zwischen der katholischen Kirche und ihren Gläubigen. Filmkritik lobte Morettis Fähigkeit, die ernsten Themen der Glaubenskrise und der inneren Zerrissenheit humorvoll zu verpacken, wodurch ‚Habemus Papam‘ nicht nur unterhaltsam, sondern auch nachdenklich stimmend wirkt. Jerzy Stuhr bereichert die Handlung mit seiner rasanten Darstellung des psychiatrischen Beraters, der versucht, dem Papst bei seinen inneren Konflikten zu helfen. Der Film regt darüber hinaus zum Nachdenken über die Rolle des Fernsehens in der heutigen Papstwahl und die Medienberichterstattung über die katholische Kirche an. ‚Habemus Papam‘ erlangte internationale Anerkennung, nicht zuletzt aufgrund seiner tiefgründigen Narrative, die die Bedeutung des Papstamtes im zeitgenössischen Kontext reflektiert.

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